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Michael liest vor: Einfach das Audio-File starten und der Blogartikel „das Beugerl in der Fastenzeit“ wird vorgelesen.

Das Beugerl zählt in den Wochen vor Ostern, also während der Fastenzeit, zu den beliebtesten Brotsorten. Sein Geheimnis liegt im besonderen Herstellungsprozess, der das Vorkochen und Backen einschließt, was es besonders haltbar macht – ohne dass es auch Tage später an Geschmack verliert.

Gesellschaftlich gesehen, wird das Beugerl oft zum Mittelpunkt geselliger Momente. Es gibt kaum etwas Schöneres, als das kreisrunde Beugerl mit den Enkelkindern oder der Familie auf die Reißprobe zu stellen. Dabei ziehen beide so stark und fest an ihrem Teil, bis es bricht. Die Reißprobe sorgt bei Jung und Alt für lustige Momente und es gemeinsam zu genießen ist das köstliche Highlight. Auch für die Momente allein eignet sich das Beugerl hervorragend als Snack, sei es beim abendlichen Fernsehen oder zu einem Glas Almtaler Bier.

Die runde Form ist wahrscheinlich nicht nur eine praktische Entscheidung, es schnell und einfach zu formen, sondern auch eine willkommene Abwechslung zu herkömmlichen Brotformen – so zumindest verstehen wir das. Einige Bäcker hingegen, sehen in der Form ein Symbol für die Sonne, die Licht und Wärme für die kommende Jahreszeit bringt – eine Interpretation, die jedoch jedem selbst überlassen bleibt.

Im Almtal, Kremstal und Ennstal nennt man das Beugerl umgangssprachlich „Beigerl“ also [ˈbeɪgərl].

Das Beugerl überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern gewinnt auch durch seine kulturelle Bedeutung viele Liebhaber. Es steht für mehr als nur ein saisonales Fastenbrot; es symbolisiert Gemeinschaft und Unendlichkeit. Daher bestellt man es auch gerne bei uns zur Agape für Hochzeiten und Trauungen.

Die lebendige Wirtshauskultur unserer Region hat die Tradition des Beigerlreißens stark geprägt. Früher war es üblich, das Beigerl im Brotkörbchen am Tisch herumgehen zu lassen. Die Gäste rissen dann darum, wer das größere Stück bekommt – ein Spaß, bei dem der „Gewinner“ sich über das gesamte Stück freuen durfte.

Bei uns in der Bäckerei Bruckmühle gibt es die Fastenbeugerl bis Ostern. Also wenn du in nächster Zeit ins Almtal oder nach Kirchdorf in unsere Filiale kommst, teile deinen Beigerl-Moment, am besten mit einer Markierung auf unserem Facebook oder Instagram Profil.

Hol dir jetzt einen Vorgeschmack auf unser köstliches Ostersortiment: Marmorhasen, Briochhasen und Osterlämmer.

Folgende Zutaten verwenden wir für unser naturbelassenes Fastenbeugerl:

  1. Weizenmehl
  2. Roggenmehl
  3. Sauerteig
  4. Salz
  5. Schmalz oder Butter
  6. Ganzer Kümmel
  7. Wasser

Zubereitung:

  1. Zutaten zu einem Teig verrühren, bis er sich von der Schüssel löst.
  2. Daraus die Beugerl formen.
  3. Wasser mit 10% Salz zustellen, darin kurz die Beugerl kochen, bis sie wieder auftauchen, und wenden.
  4. Anschließend auf einem Blech auflegen und mit Salz und Kümmel nach Intensität und Belieben bestreuen.
  5. Dann werden sie bei ca. 200 bis 220 Grad gebacken.

Dazu ein Tipp: Wenn man mehrere Bleche zeitgleich backen möchte, Heißluft verwenden. Wird eines nach dem anderen gebacken, dann immer Ober- und Unterhitze verwenden. Auch eine Dampfzugabe, die sogenannte Schwade, ist wichtig. Viele Öfen haben dazu Programme, jedoch ist das nicht immer der Fall.

Was ist eine Schwade und wie kann man sie erzeugen: Wichtig ist, dass die Schwaden in großen Mengen und schnell produziert werden. Das geht am einfachsten, indem das Backblech oder eine metallene Auflaufform am Boden des Ofens gleich zu Beginn beim Aufheizen mit erhitzt wird. Wenn die Beugerl in den Ofen geschoben werden, sollte das Wasser in entsprechender Menge gegossen werden. Vorsichtig! Das dampft natürlich, und man kann sich verbrennen. Einfach ein Glas Wasser dazuschütten und den Ofen umgehend schließen.

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